Montag, 10. März 2008

TeaP-Splitter

Stimmt, TeaP war ja auch noch. Auf der Hinfahrt hatte ich 7 Stunden Zeit, meinen Kater vom Vortag wieder loszuwerden. Mit dem Wochenendticket ging's über Magdeburg, Sangershausen und Kassel nach Marburg. Das ganze für 7 Euro inklusive netter Mitfahrer und kostenloser Stadtrundfahrt mit wertvollen Tipps zum Marburger Nachtleben ("Das da vorn ist der Schwulenstrich").

Die TeaP war insgesamt sehr Entscheidungsforschungslastig, was mir natürlich sehr entgegenkam. Das Poster ging zwar recht unter, weil die Damen links und rechts neben meinem Stand en vogue-Themen wie "Deliberation oder Intuition? Der Einfluss des Entscheidungsmodus auf die Effizienz niedriger und hoher Komplexität" oder "Der Einfluss von Wiederholungen auf die Veränderung von Cue-Validitäten" präsentierten und sich damit ständig eine kleine Herde Entscheidungsforscher um dieses epistemische Wasserloch scharte.

Obwohl der Bielefelder Pöbel bereits am Dienstag abreiste wollte ich unbedingt noch das Symposium zu Entscheidungsforschung aus ökologisch rationaler Perspektive am Mittwochnachmittag mitnehmen. So bezog ich dann Dienstag ein in Dreiernutzung befindliches 6-Bettzimmer, nur um festzustellen, dass mein Bettnachbar aus Paderborn kommt und wir beide für dieselbe Chefin gearbeitet haben. Seine Kollegin kannte mich sogar noch von einem Referat aus der Uni.

Statt organisierter Geselligkeit auf dem Gesellschaftsabend bin ich Dienstagabend mit der altbekannten Freiburger und neubekannten Mannheimer Fraktion unterwegs gewesen. Die Mannheimer Seite stellte sich dabei als ungemein geschicktes Kontakttalent heraus, so dass ich mich aus erster Hand über den Truth-Effekt und die Wiederholungsfrequenz bei Zufallsfolgen informieren konnte. Naja, was ich grad so für meine Diplomarbeit brauche, eben...

Am Mittwoch war dann auch Zeit, Marburg genauer zu erkunden. Eine kleine süße Stadt, die alles hat, was eine Stadt so braucht. Zum Beispiel ein Schloß, einen geschichtsträchtigen Marktplatz (auf dem wurde Hessen gegründet), nette Cafés, einen idyllischen Fluss. Und den Quoten-Verwirrten, der morgens noch fünfmal ins Café zurückstolpert um tatsächlich jedem persönlich einen schönen Tag zu wünschen, der abends bettelnd und bei Misserfolg lauthals fluchend durch die Gassen zieht.



Trotzdem war ich froh, nach ein paar Tagen wieder dreckige Großstadtluft Spreeluft zu schnuppern.

1 Kommentar:

sonne hat gesagt…

Was?!
Auf dem Marktplatz wurde Hessen gegründet? Na, ich hoffe, die Marburger schämen sich ordentlich dafür! Kein Wunder, daß die sich nicht so dicke damit tun... ist ja nicht gerade ein Verdienst.