Donnerstag, 22. November 2007

Revoluzzer mit Holzhammermoral

Nachdem ich mich schon lang auf den so verheißungsvollen neuen Film mit Moritz Bleibtreu gefreut hab war ich dann gestern endlich drin. Das war eigentlich auch schon das Wesentliche.

Achja, die Rudimente einer guten Story ließen sich schon ausmachen: Ein Medienarsch wird über Nacht zum Medienärschehasser und tut sich mit einer Geliebten von ihm Verletzten und anderen unangepassten Menschen zusammen, um gegen das System zu rebellieren und ihre Meinung einer guten Medienkultur diktatorisch durchzusetzen die Gesellschaft vom Joch der Medien und des Konsums zu befreien. Dabei sind Schwarz und Weiß stets klar trennbar, und für alle, die die Botschaft immer noch nicht begriffen haben, wurde an unpassenden Stellen schlechte Musik eingespielt und das passende Stereotyp inklusive subcortical ausgelöstem Lacheffekt aus dem Sack geholt. Naja, jede Propaganda hat volkstümlich zu sein und ihr geistigen Niveau einzustellen nach der Aufnahmefähigkeit des Beschränktesten unter denen, an die sie sich zu richten gedenkt. Sagte Hitler. Und dachte wohl auch der Regisseur.

Kurz und bündig: Der Film ist das Gegenteil der hirnlosen Unterhaltungssendungen, die er anprangert. Während diese schlechte Ideen meist gut umsetzen, schafft es Free Rainer, gute Ideen schlecht umzusetzen.

2 Kommentare:

niesen hat gesagt…

Vielen Dank fuer die Kritik; ich werde also nicht innerhalb der naechsten Wochen in diesen Film gehen. Jetzt nicht mehr! Hitlervergleiche sind uebrigens naja, ne.

ipse dixit hat gesagt…

Gut dass du's ansprichst: Das Hitler-Zitat fällt im Film und ist eigentlich gegen die Medienmenschen gemeint. Passt aber genauso auf den Film, meiner Ansicht nach...